Kino zum Weltkindertag: Die unendliche Geschichte

Wann:
20. September 2023 um 16:30 – 18:30
2023-09-20T16:30:00+02:00
2023-09-20T18:30:00+02:00
Wo:
Kultur: Haus Dacheröden
Anger 37 I 99084 Erfurt
Preis:
8,-€
Kontakt:
Erfurter Herbstlese e.V.
0361-644 123 75
Kino zum Weltkindertag: Die unendliche Geschichte @ Kultur: Haus Dacheröden

Altersempfehlung: Ab 8 Jahre

Kino im Salon | Erlesene Filme: Die unendliche Geschichte

Licht aus und Film ab – einmal im Monat zeigt das Kultur: Haus Dacheröden ausgewählte Literaturverfilmungen mit kurzer Einführung.  Wer eine intime, gemütliche Atmosphäre einem großen Kinosaal vorzieht, ist hier genau richtig. Gäste können den Film bei Kerzenschein, einem kühlen Getränk und ein paar Snacks genießen. Präsentiert werden Verfilmungen klassischer und zeitgenössischer Literatur – von „Tschick“ bis „Nackt unter Wölfen“, von neu bis alt. Hier ist für jeden etwas dabei. Eine kurze Einführung vor Beginn der Vorstellung gibt einen Überblick über die Hintergründe des Filmes. Sie sind herzlich eingeladen!

„Die unendliche Geschichte“ ist keineswegs das, was vermutlich viele zunächst denken: eine Geschichte für Kinder und Jugendliche. So wie im Grunde genommen keines der Bücher von Michael Ende ein reines Kinder- oder Jugendbuch ist, sondern vielmehr ein vielschichtiges Werk, tendenziell philosophisch, ausgesprochen gesellschaftskritisch und versehen mit allerhand Symbolen.

Bastian ist wohl nicht der typische Junge seiner Altersklasse. Schon früh im Film sagt Bastians Vater zu seinem Sohn: „Hör auf, in den Wolken zu schweben“. Mit beiden Beinen im Leben stehen, was bedeutet das? Und was bedeutet es für einen Jungen, dessen Mutter viel zu früh verstorben ist? Bastian braucht die Parallelwelten seiner Bücher, er benötigt seine Fantasie, bewahrt sie, benutzt sie. So erscheint es nur allzu schicksalhaft, dass er auf der Flucht vor ein paar Halbstarken bei einem kauzigen, antiquierten Buchhändler landet. Bestätigt wird dieser Eindruck von dessen zaghaftem Schmunzeln, als Bastian den Laden verlässt – mit der „Unendlichen Geschichte“ unterm Arm.

Die Figur im Buch, der Jäger Atréju, erlebt nach striktem Quest-Prinzip eine abenteuerliche Reise durch Phantásien. Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen den Ereignissen des scheinbar fiktiven Helden und denen auf dem Dachboden in der Realwelt von Bastian. Dabei verschmelzen beide Welten mehr und mehr. Bastian realisiert, dass es eine Verbindung geben muss und diese Erkenntnis spitzt sich bis zum Finale zu – die dramaturgische Spirale im Film. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Heldenreise in Phantásien, was den Film zu einem lupenreinen wie bildgewaltigen Fantasystreifen macht. Riesen, eine Schildkröte, so groß wie ein Hügel, ein dämonischer Wolf, das zehrende Nichts, Orakel, Fabelwesen verschiedenster Art – all das bedeutete Anfang der 80er einen enormen Aufwand. Was heute leider zuhauf am Computer entsteht, musste damals per Hand entwickelt und betrieben werden. Kolossale Puppen und Modelle, meterhohe Kulissen, ein Sumpf mitten im Studio. Nicht umsonst wurde Regisseur Wolfgang Petersen im Nachgang die „Goldene Leinwand“ verliehen.

Quelle: moviebreak.de

Die Einführung in den Film übernimmt die Erfurter Filmemacherin und Kuratorin der Reihe „Kino im Salon“ Susanne Aßmann.

Gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.